Karl-Heinz Adler Werke 1942 – 2010
PHANTASOS. Schriftenreihe für Kunst und Philosophie der Hochschule für Bildende Künste Dresden
Herausgeber: Ingrid Mössinger, Sabine Tauscher
Wilhelm Fink Verlag München
ISBN 978-3-7705-5453-9
Nonkonformistische künstlerische Entwicklungen, während der Zeit des Kalten Krieges großenteils totgeschwiegen oder zumindest wenig beachtet, haben in den Ländern des östlichen Mitteleuropa seit Ende der friedlichen Revolution im Jahre 1989 ihre Bestandsaufnahme und Würdigung in Übersichtsausstellungen erfahren, auch der Bereich der Konkreten Kunst.
Als eine der innovativsten Persönlichkeiten auf hohem internationalem Niveau behauptete sich hier der Dresdner Karl-Heinz Adler. Mit seiner Kunst befand und befindet er sich seit Ende der 1950er Jahre in vorderster Linie der konkreten Avantgarde. Nachweislich wurden von ihm, trotz Isolation im Osten, Entwicklungen eingeleitet, die man in Unkenntnis des Adlerschen Werks zeitlich später im Westen als Neuerungen feierte.
Der vorliegende Band erschließt erstmals mit einem umfassenden Werkverzeichnis das Gesamtwerk, seine Entwicklung und seine Zusammenhänge. Beginnend mit dem gegenständlichen Frühwerk über das freie konkrete und angewandt konkrete Schaffen bis hin zu den Systementwicklungen auf dem Gebiet der ästhetischen Umweltgestaltung analysiert ein Team namhafter Autoren die einzelnen Werksphasen und stellt diese in ihren zeitgenössischen Kontext.
Bozena Kowalska
Adler. Auf der Suche nach Ordnung und Raum
Philo & Philo Fine Arts. Galerie Barthel + Tetzner
ISBN 3-86572-518-X
„Ein Künstler wie Karl-Heinz Adler, der zu den führenden deutschen Konstruktivisten und geometrischen Künstlern der zweiten Generation gehört (also nicht des Bauhauses, sondern in der Wiederaufnahme ursprünglicher Gedanken nach dem II. Weltkrieg), hat in der DDR gearbeitet, wo er selbstverständlich nicht richtig präsent, weil unerwünscht war. Deshalb ist dort sein Oeuvre wenig bekannt geworden, auch nur wenigen Spezialisten im Westen, obwohl immer von klandestiner Präsens. Anders sah die Kulturpolitik in Polen aus. Dorthin konnten DDR-Bürger reisen, dort wurde eine freiere Kunstauffassung vertreten als in der DDR. So lag es nahe, dass Adler aus Dresden nach Polen ging, dorthin, wo Bozena Kowalska ihre Plein – Air – Symposien für geometrische Kunst veranstaltete. Hier wurde Adler sehr schnell zu einer führenden Gestalt …“
Prof. Dr. Dieter Ronte, Kunsthistoriker, Direktor des Kunstmuseums Bonn
Aus: Rezension zum Buch In: Heft 4/2006 der polnischen wissenschaftlichen Zeitschrift „dyskurs“